Unter dem Begriff Kolik werden beim Pferd sämtliche schmerzhafte Krankheitszustände der Bauchhöhle bezeichnet. Spricht man von einer Kolik im engeren Sinne, so versteht man darunter eine Erkrankung im Magen-Darm-Bereich. Die Kolik ist dabei weniger die Krankheit selbst, sondern lediglich ein Anzeichen – ein sog. Symptom – dessen Auftreten auf eine Fehlfunktion des Verdauungstraktes hinweist. Diese kann jedoch vielfältige Ursachen haben.
So vielfältig wie die Ursachen sind, ist auch das Verhalten der Pferde, durch welches sie ihr Unbehagen zum Ausdruck bringen (Koliksymptome). Die typischen Koliksymptome sind Scharren mit den Vorderbeinen, das Heben der Oberlippe (sog. „Flehmen“), Hinlegen, Wälzen, bis hin zum rücksichtslosen Hinwerfen. Bereits dezente Anzeichen können auf eine Kolik hindeuten. Im Zweifel sollten Sie schnell Ihren Haustierarzt verständigen, da nur er eine verlässliche Diagnose über die Ursache stellen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Gegebenenfalls kann er auch eine Überweisung in die Klinik veranlassen. Denn eine nicht behandelte Kolik kann sehr schnell zu erheblichen Kreislaufproblemen führen, im schlimmsten Fall bis hin zum Schockzustand und Tod.
In manchen Fällen reicht eine Behandlung mit Medikamenten (sog. konservative Therapie) nicht aus, so dass der betroffene Darmabschnitt in einer Operation am offenen Bauch versorgt werden muss. Schwerwiegende Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, welche eine Unterbrechung der Blutzufuhr verursachen, machen eine sofortige chirurgische Intervention unabdingbar, damit es nicht zur irreparablen Darmschädigung kommt.
Sollte es in einem Darmabschnitt doch schon zum unumkehrbaren Schaden gekommen sein, muss dieser Teil entfernt werden. In einem solchen Fall, spricht man von einer Darmresektion. Die verbliebenen, gesunden Anteile werden miteinander durch eine sog. Anastomose wiederverbunden.
Auf dem Weg zur Genesung ist eine Kolik-OP zweifellos der wichtigste, jedoch nur der erste Schritt. Das Allgemeinbefinden eines jeden Pferdes mit Kolik ist bei der Anlieferung in die Klinik -in unterschiedlichem Maße – beeinträchtigt. Die anschließende Bauchhöhlen-OP ist, selbst beim optimalen Verlauf, noch eine zusätzliche Belastung. So können in den ersten Tagen nach dem chirurgischen Eingriff einige schwerwiegende Komplikationen für unangenehme Überraschungen sorgen. Um denen vorzubeugen, beginnt schon gleich nach der Aufstehphase die sog. Intensivbehandlung. Sie besteht aus einer ständigen Überwachung der Vitalfunktionen, auf deren Grundlage eine individuelle und optimal auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmte Behandlung folgt. Ein operiertes Kolik-Pferd beansprucht in der Regel etwa drei Tage rund um die Uhr Intensivbetreuung bis es in der Lage ist, seine Vitalfunktionen selbstständig im Gleichgewicht zu halten. Die Höhe der Gesamt-Behandlungskosten hängt im Wesentlichen vom Umfang und Dauer dieser Betreuung ab.
Die weltweite Auswertung der Daten von operierten Kolikpferden belegt, dass ein gutes Allgemeinbefinden vor der OP die postoperative Intensivbehandlung maßgeblich verkürzt. Trotzdem steht die Kolikchirurgie an Rang zwei der teuersten Eingriffe. Kostenmäßig überlegen ist ihr nur die Frakturversorgung durch Platten- und Schraubenimplantate. Aus diesem Grund ist eine OP-Versicherung, wie z.B. bei der Uelzener, eine sinnvolle Investition für den Ernstfall.
Die monatlichen Beiträge sind überschaubar und die Vorlaufszeit ist für die Notfälle – darunter auch Kolik – auf 4 Wochen verkürzt. Das Verhältnis zwischen den monatlichen Versicherungskosten und der Rechnung für eine Kolik-OP verdeutlicht am besten folgender Aspekt: Um eine durchschnittliche Kolik-OP mit monatlichen Versicherungsbeiträgen abzubezahlen würde es mindestens 25 Jahre in Anspruch nehmen.
Wenn Sie über dieses Thema, oder allgemein über Kolik beim Pferd mehr erfahren möchten, unser Klinikteam informiert Sie gerne.